05.08.22: Per 1. August 2022 wurde das Betäubungsmittelgesetz geändert und für die Verschreibung von Cannabisarzneimittel wird keine Bewilligung vom BAG mehr benötigt. Der verschreibende Arzt, die verschreibende Ärztin stellen ein Betäubungsmittelrezept für Patienten aus. Es wird jedoch verlangt, dass in einem Meldesystem gewisse Daten zur Verschreibung und zu den Patienten erfasst werden. Die Neuerungen sind vom BAG in einem Flyer für die Ärzteschaft und für die Apotheken zusammen gefasst.
14.07.22: Die Wissensplattform «Alter und Sucht» richtet sich an Ärzt*innen, Fachpersonen aus der Suchthilfe und Pflege, die mit älteren Menschen zu tun haben, sowie ältere Menschen und deren Umfeld. Ab sofort sind auf der Webseite auch Themenkapitel zur Opioidagonistentherapie (OAT) bei älteren Menschen für die Zielgruppen der Fachpersonen und Ärzteschaft verfügbar. Die Webinhalte wurden 2021 durch den Fachverband Sucht unter Einbezug von Expert*innen erarbeitet. Nebst aktuellen Informationen, bieten die Themenkapitel auch hilfreiche Links und Guidelines. Die Versionen auf Französisch und Italienisch folgen im Laufe dieses Jahres.
12.07.22: Lieferunterbrechung von Antabus® Dispergetten: Vom 15.7.2022 bis voraussichtlich 25.10.2022 kommt es zu Versorgungsengpässen für Antabus®, welches für die Rezidivprophylaxe der Alkoholabhängigkeit zugelassen ist. Bei betroffenen Patienten kann der Einsatz alternativer für diese Indikation wirksamer und zugelassener Substanzen erwogen werden. Die folgenden entsprechenden Wirkstoffe sind in der Schweiz erhältlich: Acamprosat (Campral®), Naltrexon(Naltrexin®) und Nalmefen (Selincro®). Der Einsatz dieser Substanzen ist unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Wirkmechanismen, Kontraindikationen und Limitationen individuell zu prüfen. Es gilt insbesondere zu beachten, dass es sich bei Naltrexon und Nalmefen um Opioidantagonisten handelt, die die Wirkung opioidhaltiger Medikamente blockieren. Ihr Einsatz bei Patienten in bestehender Opioidagonistentherapie ist kontraindiziert, da sie bei diesen schwere Entzugssymptome auslösen können.
28.06.22: Ein Artikel im Swiss Medical Forum, 2022;22(2526):415-419 von Aline Haslebacher et al.: Chemsex - mehr als Sex unter Drogen. Chemsex umfasst ein komplexes sozio-kulturelles Phänomen unter Männern, die Sex mit Männern haben und die Substanzen (sogenannte Chems) in Verbindung mit Sex konsumieren. Chemsex wird nicht nur mit einem erhöhten Risiko für sexuell übertragbare Krankheiten und psychischen Erkrankungen assoziiert, sondern auch mit schweren Notfällen bis hin zu Todesfällen, weshalb eine Sensibilisierung des medizinischen Personals erforderlich ist.